ErlebnisZentrum Perlmutter Adorf Vogtland
AUSLOBER
Stadt Adorf/Vogtl.
PROGRAMM
Museum
BGF ca. 895 qm
Leistung
1. Rundgang
Rohdecan Architekten GmbH
2020
Die bestehende Perlmutter-Ausstellung wird aus dem Heimatmuseum in Adorf herausgelöst und fortan als eigenständige Sammlung neu konstituiert. Auf größerer Fläche liegt der künftige Sammlungsfokus auf einer deutlich erlebnisorientierten musealen Vermittlung der Geschichte um die Flussperlmuschel und deren mannigfaltigen Perlmutter-Erzeugnissen. Dieser „Nach-Außen-Wendung“ der Sammlung als künftiges Perlmutter-Erlebniszentrum trägt der Entwurf deutlich Rechnung: zum Einen mit einem visuellen Spiel der Gebäude und Oberflächen aus Transparenz, schimmerndem Glanz und geheimnisvollen Durchblicken, zum Anderen mit architektonischen Eingriffen bis in den Stadtraum hinein. Die Gebäudesubstanz des Bestandsgebäudes „Graben 2“ wird maximal erhalten, lediglich im rückwärtigen Bereich wird eine notwendige Treppe als abgeschlossener Raum-Im-Raum eingestellt. Die Fachwerkstruktur wird im Wesentlichen belassen, von überflüssigen Balkenlagen bereinigt und um leichte Galeriekonstruktionen ergänzt. Der Nordgiebel erhält eine zusätzliche Fassaden-Ebene mit einer vorgelagerten Holz-Pfosten-Riegel-Fassade. Die Teilung der Elemente wird durch das darunter liegende Fachwerk bestimmt. Die Verglasung erhält eine Satinierung für eine gleichmäßige diffuse Lichtverteilung im Innenraum. Die übrigen Fassaden werden denkmalgerecht saniert und verputzt bzw. ausgefacht. Die Fassadensprache des Neubaus bezieht sich klar auf die umgebenden Fachwerkgebäude mit einem Holztragwerk als Unterkonstruktion für die Fassadenbekleidung aus verschiedentlich mit perlmuttfarbenden Pigmenten bedampften, zum Teil transluzenten Glasschindeln, die wie Dachziegel auf einer horizontalen Holzlattung aufgehangen werden. So entsteht ein feines Spiel aus einem schillernden Schuppenkleid mit Ein- und Durchblicken auf die darunter liegende Fassaden- und Grundrissstruktur.