Staatliche Studienakademie und Evangelische Hochschule Dresden
BAUHERR
Freistaat Sachsen vertreten durch Staatsbetrieb SIB NL Dresden II

PROGRAMM
Bibliothek, Mensa, Werkstätten, Labore, Hörsäle, Mehrzwecksaal

GBK 35.000.000 € brutto
BGF 18.000 qm

ARCHITEKT
ARGE Kister Scheithauer Groß Architekten und Stadtplaner GmbH
Rohdecan Architekten
LPh 5-8 Rohdecan Architekten GmbH

2006-2011

Für die Staatliche Studienakademie (SSA) und die Evangelische Hochschule für soziale Arbeit (EHS) entsteht ein neues Campus-Areal in der Dresdner Johannstadt. Als „Herzstück“ der Anlage fungiert dabei ein Neubau an der Gerokstraße, in dem die gemeinsam genutzte Bibliothek, die Mensa sowie die Holzwerkstätten der SSA untergebracht sind.

Die sandsteinfarbige Putzfassade orientiert sich in Ihrer Farbigkeit an mehreren historischen Bauten in der Nachbarschaft, die unregelmäßigen Fensterfaschen nehmen das Motiv der Fensterumrahmung der Altbauten des Areals auf. Die Fassadengestaltung erinnert an das Computerspiel „Tetris“ und wirkt daher wie eine Hommage an die vorher auf dem Areal tätigen Informatiker der TU Dresden. Diese spannungsreiche Komposition aus offenen und geschlossenen Flächen entstand jedoch aufgrund des unterschiedlichen Tageslichtbedarfs der Räumlichkeiten. Die Werkstätten benötigen große Fenster, die Bibliothek dagegen viel Stellfläche und der Magazinbereich gar kein natürliches Licht. Der attraktive Lese- und Arbeitsbereich der Bücherei orientiert sich dagegen um einen innenliegenden begrünten Patio. Der Neubau befindet sich in einem äußerst heterogenen Umfeld aus reich verzierten Gründerzeitbauten (wie die Hochschule der bildenden Künste), mehreren öffentlichen Gebäuden im Stil der Neuen Sachlichkeit sowie zahlreichen das Viertel optisch dominierenden Plattenbauten. Das Projekt positioniert sich vor allem durch seine städtebauliche Konzeption. Denn der Neubau setzt nicht nur der stark befahren Gerokstraße mit ihren 10-Geschossern eine klare Raumkante entgegen, sondern schafft im Ensemble mit mehreren in den Komplex integrierten Bestandsbauten auch einen ruhigen Campus ähnlichen Innenhof mit hoher Aufenthaltsqualität, der ein Pendant zum gegenüberliegenden Hof der HfbK bildet.

Das ganze Areal wird bei der komplexen Baumaßnahme klarer strukturiert und an die neue Nutzung angepasst. Unsensible Ein- und Umbauten werden entfernt. Die vorhandenen Gebäude werden behutsam saniert, indem die architektonisch meist immer noch ansprechenden Grundriss- und Fassadenstrukturen lediglich weiterentwickelt und auf den neuesten technischen Stand gebracht werden. Die Lehr– und Verwaltungsräume der SSA werden in dem im Stil der Neuen Sachlichkeit errichteten „Altbau“ (1930) an der Hans-Grundig- Straße untergebracht, die Räume der EHS dagegen in dem sich daran anschließenden „Altneubau“ (1950) an der Dürerstraße. Aufgrund der neuen Nutzungsanforderungen werden dort auch einige Spezialräume, ein Andachtsraum, ein Mehrzwecksaal für Tanzpädagogik sowie mehrere kleinere Werkstattbereiche eingerichtet.

Der bereits zu DDR-Zeiten als studentisches Programmkino etablierte große Hörsaal des „Altneubaus“ erhält eine neue Innenausstattung. Das dazugehörige völlig neu konzipierte Foyer wird durch lange Reihen großer Sitzstufen zu einem attraktiven Pausen- Bereich, der für Veranstaltungen auch mit dem Andachtsraum zusammenschaltbar ist.
Campus SSA EHS
NeubauFoto Lothar Sprenger
Campus SSA EHS
Foyer NeubauFoto Lothar Sprenger
Campus SSA EHS
MensaFoto Lothar Sprenger
Campus SSA EHS
BibliothekFoto Lothar Sprenger
Campus SSA EHS
Fassade NeubauFoto Lothar Sprenger
Campus SSA EHS
Kunst am Bau Patrizia Westerholz: WallpaperFoto Andreas Kempe
Campus SSA EHS
Kunst am Bau Patrizia Westerholz: WallFoto Andreas Kempe
Campus SSA EHS
Foyer AltneubauFoto Lothar Sprenger
Campus SSA EHS
AndachtFoto Lothar Sprenger
Campus SSA EHS
Großer HörsaalFoto Lothar Sprenger